Milch Ausleger.
Milchauslegern ist bei vielen Milchviehbetrieben ein lästiges Problem.
Dann ist (viel) Milch in den Boxen, manchmal sogar von Kühen, die vor nicht allzu langer Zeit gemolken wurden.
Was könnten die möglichen Ursachen dafür sein?
Natürlich die Melktechnik, das richtige Saug-Ruhe-Verhältnis mit Pulsationen, das richtige Vakuum, gute Zitzengummis und vor allem ein nicht zu hoher Milchfluss beim Abnahme Moment.
Wichtig ist auch, dass Kühe im richtigen MElkintervall gemolken werden, zu früh oder zu spät führt zu Überlastung des Schließmuskels. Kontrollieren sie regelmäßig die richtigen Einstellungen beim VMS bei Melkanrecht!
Bei Stress im Melkstand oder Melkroboter melkt die Kuh oft nicht gut leer.
Dies kann z.B. durch schlechtes Ansetzen, zu früh oder zu spät angeschlossen (Oxytocin), Leck Strom, zu eng in der Box, zu früh Kraftfutter gefressen, eine unruhige Umgebung, kleiner Wartebereich und “Kampf” um Eintritt zum Roboter oder Melkstand, usw. usw.
Diese Dinge sind oft schon bekannt, sollten aber erwähnt werden.
Auch Erblichkeit ist ein wichtiger Faktor bei auslaufende Milch. Bei bestimmten Bullen und Kuhfamilien mit hohen Melkfluss wird häufiger Milch geleckt.
Darüber hinaus ist eine häufige Ursache die Liegeboxbedeckung.
Es gibt Matratzen, die durch liegende Kühe stark erwärmt werden. Aber auch im Sommer, wenn die Außentemperaturen steigen, reagieren Kühe oft durch Ausliegen auf erwärmte Boxabdeckungen.
Einstreu kann dann hilfreich sein um Ausliegen zu minimalisieren.
Auch harte oder keine Liegeboxabdeckung führt oft zum Ausliegen. Wenn die Kühe ungünstig liegen kann dadurch neben dem Ausliegen auch etwas Milch aus dem Euter gepresst werden.
Bei großen Belastung der Zitzen kann es vorkommen dass der Zitzenkanal nach dem melken lange offen steht, dies ist buchstäblich eine offene Tür für Bakterien die so freien Eintritt haben!
Dazu kommt, dass Milch in den Boxen schnell schmutzig wird und auch gerne von Fliegen besucht wird. Hierdurch steigt die Ansteckungsgefahr erheblich und werden die Euter unnötigen Risiken ausgesetzt!
Weiterhin scheint es, dass von den Mineralien, insbesondere ein Calciummangel, zu einem schlechteren Schließen des Schließmuskels um das Verschlussloch der Zitze führt. Bei Calcium sollten Sie besonders auf das Calcium / Phosphat Verhältnis 2 : 1 achten. Dieses Verhältnis ist für eine gute Aufnahme notwendig.
Dieses Verhältnis ist auch während der Trockenperiode sehr wichtig, verdient aber auch bei (trächtigen) Jungtieren Beachtung.
Zink wird hierfür ebenfalls als wichtiger Mineralstoff angesehen, aber bei Mangel treten dann auch Fruchtbarkeitsproblemen, Trägheit und stumpfes Haar auf.
Und Magnesium ist ein wichtiger Mineralstoff für die (Schliess-)Muskulatur.
Engpässe können beispielsweise entstehen, weil Raufutter aus monotonen, wenig gedüngten Kulturen oder alten oder ungenießbaren Chargen gefüttert wird.
Diese Mineralien, einschließlich Calcium, können während der Fütterung beigefügt werden.
Weniger schmackhafte Rationen oder Pansen Azidose können zu geringere Aufnahme führen.
Es kann auch sein, dass der Bedarf ausreichend gedeckt ist, aber weil Kühe zum Beispiel viel Eisen oder Mangan (über das Trinkwasser?) aufnehmen, wird es nicht ausreichend aufgenommen und wir bekommen trotzdem Probleme….