Tipp des Monats – Oktober 2016
Langlebigkeit: Maximum oder Optimum?
Für eine rentable Milchviehhaltung ist die Langlebigkeit der Kühe wichtig. Eine Kuh braucht 1½ Laktationen um die Kosten für die Aufzucht oder den Kauf zu erwirtschaften.
Tatsächlich geht es aber nicht darum, ob eine Kuh alt wird und wie viele Laktationen sie macht, sondern darum, wie viele kg Milch sie hat, sondern wie viele kg Fett und Protein sie während ihres produktiven Lebens in den Tank geliefert hat mit dem niedrigsten (Futter und Tierarzt) Kosten.
Ein paar Dinge sind wichtig:
- Färsen die mit 23 – 24 Monaten abkalben haben eine ca. 15.000 ltr. höhere Lebensleistung, wie Färsen die erst mit 27 – 30 Monaten abkalben.
- Mit den Delpro-Informationen, einschließlich des 2-Minuten-Check, haben Sie Kühe mit Auffälligkeiten früh im Blick und können rechtzeitig handeln.
- Man sollte nach jeder Kalbung die Fütterung neu einstellen, Menge und Art des Futters, entsprechende Geschwindigkeit, je nach Pansengesundheit der Kuh. Die ersten 100 Tage nach der Kalbung sollte man sich die Kuh gut anschauen, ob sie das Futter verdauen kann. In der Transitphase ist es besser mit weniger Energie zu füttern und nach der Kalbung die Fütterung dem Tier entsprechend zu steigern. Zwei wichtige Phasen jedes Jahr um die Lebensdauer zu erhöhen.
- Gebe ich dieser Kuh noch eine Behandlung? Hat Sie eine gute Chance auf Heilung nach einer (teuren) Behandlung, oder hat sie eine Infektionskrankheit und kann dadurch ihre Stallgenossen anstecken.
- Etc., etc.
Aber: Hat eine Kuh bereits ca. 4x gekalbt, dann überlegen Sie: Soll ich sie wieder besamen? Oder ist das Risiko zu groß, dass die nächste Laktation vielleicht nur gut ist für den Tierarzt oder Klauenpfleger. Verkaufe ich sie dann ist das für mein Portemonnaie gut.